1.3.2020, 14:00 Uhr,

Moondog heute. Ein Gespräch mit Wolfgang Gnida über die Arbeit im Archiv

, Kunsthalle Münster

Der Bottroper Wolfgang Gnida ist ein Experte für das Leben und Werk des blinden amerikanischen Straßenmusikers und Komponisten Moondog (1916–1999). Gnida besitzt ein umfangreiches Archiv über Moondog und betreibt die Website http://www.moondogscorner.de. Seit 2013 übersetzt er die in Braille notierten Kompositionen, die sich in dem Nachlass des Komponisten und Ausnahmemusikers Louis Thomas Hardin (aka. Moondog) befinden und macht sie damit auch für andere Musiker:innen zugänglich. Vor einigen Originalpartituren, die in der Kunsthalle Münster in der Ausstellung Moon Machine, Landing (bis zum 19.4.) zu sehen sind, berichtet Wolfgang Gnida über seine Archivarbeit und eröffnet den Zuhörer:innen damit die musikalische Welt Moondogs und seine Art des Komponierens.

Ausgehend von den Werken Moondogs haben der Komponist Thies Mynther und der Theatermacher Veit Sprenger in Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Tobias Euler eine interventionistische Musikmaschine in der Kunsthalle Münster geschaffen. Die Moon Machine ist eine mobile Musikinsel, eine Bricolage mit pneumatischen Instrumenten und mechatronischen Klangautomaten, Sonnenschirm, Signalhörnern und akustischen Kollisionswarngeräten, die von den beiden Performern Mynther und Sprenger bespielt wird. Die in Kooperation mit dem Theater im Pumpenhaus entwickelte akustische Plastik wurde 2019 bei dem internationalen Festival Flurstücke 019 in Münster erstmals von den Künstlern in Betrieb genommen. In der Kunsthalle Münster setzt das Trio bestehend aus Euler, Mynther und Sprenger das interdisziplinäre Projekt fort, das sich an der Schnittstelle von Musik, Theater und bildender Kunst bewegt. Die Kunsthalle verwandelt sich in eine Bühne, die Ausstellung in ein synästhetisches Spektakel.