4.5.2024, 15:00 Uhr,

Rasmus Myrup, The Völva’s Live Déjà Vu

, Kunsthalle Münster

Rasmus Myrup

Credit

Willkommen zu einer folkloristischen Klatschrunde mit dem Künstler Rasmus Myrup und einigen seiner alten Freund:innen. Einen Nachmittag lang werden einige der Figuren aus seiner Installation Outside Salon des Refusés zum Leben erweckt. In seiner Performance beschwört Myrup den unsterblichen Geist der Völva als flackernden LED-reanimierten Bösewicht, der mit all den mythologischen Wesen aus Myrups Figuren befreundet ist, die in forms of the surrounding futures gezeigt werden.

Die neueren Arbeiten Myrups reagieren darauf, wie die kulturelle Vergangenheit immer wieder von rechtsextremen Konservativen gekapert wird, die versuchen, die Geschichte so zu verzerren, dass sie in ihr oft patriarchalisches, frauenfeindliches, homophobes und cis-zentrisches Weltbild passt. Myrup widersetzt sich diesem erstickenden Zugriff, indem er die Vergangenheit neu liest und ihren sinnlichen, queeren und progressiven Charakter zum Vorschein bringt – wie in seiner Performance. Völva, verkörpert von Rasmus Myrup, wird ihre persönlichsten Geschichten an uns Menschen herantragen, damit sie eine gute Verbündete sein kann. Machen Sie sich also auf einen Nachmittag voller wohlmeinender Gemeinheiten und auf eine Menge Sätze gefasst, die mit dem Inbegriff von Klatsch und Tratsch beginnen: "I love her so much, but..."

Die Klatschsession wird etwa 90 Minuten dauern. Die Aufführung findet auf Englisch statt, mit ein paar Einwürfen auf Dänisch, Schwedisch und Altnordisch (für die eventuell anwesenden Eisenzeitmenschen).

Rasmus Myrup (geb. 1991 in Dänemark) lebt und arbeitet in Kopenhagen. Myrup absolvierte seinen Bachelor und Master of Fine Arts an der Funen Art Academy in Odense, Dänemark. Die Natur tritt in seine Arbeiten als ursprünglichen und immerwährenden körperlichen Erfahrungsraum als wichtiges Element ein. Seine Skulpturen und Installationen bestehen häufig aus einer Mischung von Papier und natürlichen Materialen des Waldes wie Erden, Steinen, Moosen, Zweigen, Blättern und Bäumen. Sie entfalten sich wie freistehende Dioramen im Raum und verlagern spielerisch das Blickregime zwischen Mensch und Natur durch einen physischen Perspektivenwechsel der Besucher:innen. Figuren wie Hexen oder andere Wesen aus der dänischen Folklore, die in den Legenden häufig als schädlich für das Establishment, bösartig, bedrohlich und unheimlich dargestellt wurden, treten in seinen Werken auf. Dabei befassen sich seine Werke mit Fürsorge, Geschlecht, Sexualität, Gemeinschaft und Macht und erstrecken sich sowohl auf Flora und Fauna als auch auf den Menschen. Sie betrachten die plane-tarische Geschichte nicht als linear oder teilbar. Myrup hatte Arbeitsstipendien der Danish Arts Foundation, der Cité Internationale des Arts in Paris und der Rupert Residenz in Vilnius.

Die Performance wird gefördert durch:

Im Rahmen der Ausstellung

forms of the surrounding futures: Rodrigo Hernández, Agnė Jokšė, Tarik Kiswanson, Esse McChesney, Rasmus Myrup, Ania Nowak, Luiz Roque, Ana Vaz

, Kunsthalle Münster → Ausstellung
Weitere Veranstaltungen:

4.5.2024, 14:00 Uhr,

Künstlergespräch mit Rodrigo Hernández

, Kunsthalle Münster

4.8.2024, 16:30 Uhr,

Rasmus Myrup, The Völva’s Live Déjà Vu

, Kunsthalle Münster

3.5.2024, 19:30 Uhr,

Ania Nowak, To the Aching Parts (Manifesto)!

, Kunsthalle Münster