27.6. – 30.6.2024,

Paul Spengemann: spin jump crawl climb dream bite hunt

, Sporthalle Berg Fidel

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Sporthalle Berg Fidel

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Paul Spengemann erschafft Wesen, lässt sie Geschichten erzählen. Für seine neue Arbeit hat er einen Charakter kreiert, der für die Festivaltage der FLURSTÜCKE in die Sporthalle Berg Fidel einzieht. Sind es normalerweise Spiele der Basketball- oder Volleyball-Bundesliga, die dort stattfinden und mit viel Getöse Tausende Besucher:innen locken, lädt nun ein achtbeiniges Wesen ein, es außerhalb der Saison in den Räumlichkeiten der riesigen Halle zu besuchen. Die Sporthalle mit ihren Gegebenheiten wird dabei zur Projektionsfläche für Spengemanns Lasershow, für die er Animationen in einfache Linienkonstellationen übersetzt, wobei er eine ganz eigene Bildwelt erschafft – eine Träumerei, die zugleich einen Bezug zu der gestörten Welt des Hier und Jetzt besitzt.

Wie aus einer anderen Welt kommend, wirkt dieses Wesen irritiert. Der Raum so groß, es selbst so klein, verheddert es sich im Nachdenken. Einsamkeit und Verlorenheit fallen mit einer großen Öffentlichkeit zusammen. Was hat es mit dem Ort auf sich, an dem sich immer wieder Menschen gegenüberstehen, gegeneinander antreten, dabei ganz eigenen Spielregeln folgen. Es gibt so viel Platz, um Netze zu spinnen, doch was genau hat es mit jenen Netzen auf sich, die es schon gibt und die zeitweise auftauchen und dann wieder verschwinden. Ist da jemand vor dem man sich fürchten sollte?

Paul Spengemann (geb. 1987) studierte Film und Bildende Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und am Goldsmiths College, University of London. 2016/17 wurde er mit dem Bundespreis für Kunststudierende, dem Art Cologne Award for New Positions sowie 2018 mit dem Columbus Förderpreis der Deutschen Kunstvereine ausgezeichnet. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Bildgebungsverfahren, insbesondere im Bereich des Bewegtbildes. Akribisch studiert er nicht nur ihre technischen Möglichkeiten, sondern auch, wie sie die Welt nachzeichnen oder visuelle Realitäten schaffen können. Dabei nutzt er das Virtuelle in seinem Werk oft als Mittel für Sichtbarkeit und Teilhabe, in dem Sinne, dass sich eine Lasershow auf ein Haus im öffentlichen Raum legt, ein Schatten eines Drachens in einer verlassenen Ladenfläche einnistet oder der Videoanruf aus der Hosentasche scheinbar versehentlich das Museum erreicht. Seine Arbeiten wurden weltweit in zahlreichen Ausstellungen und auf Filmfestivals gezeigt, darunter: LOOP Barcelona, São Paul International Film Festival, Goethe-Institut Mexico City, Wiener Art Foundation, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Dortmunder Kunstverein, Hamburger Kunsthalle und 66th Berlinale Berlin. 2024 ist Spengemann Stipendiat der Casa Baldi Deutsche Akademie Rom Villa Massimo.

Kuratorin: Merle Radtke

Eine Veranstaltung im Rahmen des Internationalen Festivals für Tanz, Theater, Performance und Film FLURSTÜCKE 2024.

Das Projekt wird gefördert durch:

Das Programm der Kunsthalle Münster wird unterstützt vom Freundeskreis der Kunsthalle Münster.