24.5.2025, 19:00 Uhr,

Keta Gavasheli in Zusammenarbeit mit Gregor Darman (Performance)

, Kunsthalle Münster

Mit dem Thema der Resonanz begegnet die dritte Ausgabe von ton not. not ton der zunehmenden Entfremdung der Gesellschaft und setzt dieser bedeutungsvolle Erfahrungen entgegen. Das unmittelbare körperliche Erleben, die Begegnung mit Texturen und Klängen sowie das Zuhören als besondere sensorische Erfahrung und Wahrnehmungsfähigkeit erlauben eine Verortung im kollektiv geteilten Raum der Kunsthalle.

Keta Gavasheli und Gregor Darman, zwei interdisziplinäre Künstler:innen, die im Bereich der Experimental / Dance Musik arbeiten, werden im Rahmen der Ausstellung ein Live-Set präsentieren, das aus verschiedenen gegensätzlichen musikalischen Einflüssen schöpft und diese zu einer Collage aus Stimme, Bass, Harmonie und Disharmonie verarbeitet.

Die Performance wird das Scheitern und die Suche nach der eigenen Stimme in einer Zeit der Ungewissheit und Turbulenzen erkunden. Durch zyklische melodische Strukturen und gebrochene rhythmische Konstrukte reflektiert das Stück ähnlich einem Mantra die Spannung zwischen Beharrlichkeit und Zerfall, wie Wiederholung sowohl als Mittel zur Verstärkung als auch als Ort des Zusammenbruchs dienen kann. Das Scheitern wird nicht als Endpunkt betrachtet, sondern als generative Kraft, die in der Unterbrechung neue Möglichkeiten offenbart. Die Musik wird sich in diesem zerbrechlichen Raum bewegen und die Entstehung der Stimme aus Momenten der Instabilität, der Verzerrung und des Wiederaufbaus nachzeichnen.

Gregor Darman (geb. 1997) ist ein in Düsseldorf lebender Klangkünstler. Er studierte Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Sound & Image an der Robert Schumann Hochschule (IMM – Institut für Musik und Medien). Darman ist Mitbegründer des Plattenlabels candomblé und war an verschiedenen Musikprojekten wie Folie 2, LSW und Phaser Boys beteiligt. Seit 2017 kuratiert und performt er im Salon des Amateurs, Düsseldorf, wo er seit 2021 als Resident DJ tätig ist. Darman verwebt seine laufende Forschungsarbeit mit dem Drang, “wichtige” Musik als Teil seiner künstlerischen Praxis zu zeigen, arbeitet an der Schnittstelle zwischen Pop und experimenteller Musik und präsentiert innovative Sounds aus Vergangenheit und Gegenwart als Ausdrucksform.

Keta Gavasheli (geb. 1990) lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sie studierte Architektur an der Staatlichen Kunstakademie Tiflis, bevor sie ihr Studium der Bildenden Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf fortsetzte, das sie 2024 als Meisterschülerin bei Dominique Gonzalez-Foerster abschloss. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Auseinandersetzung mit scheinbar undurchlässigen Grenzen. Durch Fotografie und Film erforscht sie die dynamische Beziehung zwischen Vision und Bewusstsein. Als Resident-DJ des Salon des Amateurs tritt Gavasheli seit zwei Jahren regelmäßig auf, kuratiert Veranstaltungen und fördert die Zusammenarbeit mit Künstler:innen in diesem Raum. Ihre aktuellen Erkundungen im Bereich des akustischen Geschichtenerzählens umfassen Klang, Stimme und sowohl gesprochenes als auch gesungenes Wort. Durch Klang, Sprache und Performance untersucht Gavasheli wie sich Körper mit ihrer Umgebung auseinandersetzen und betrachtet Präsenz – ob durch Stimme, Sprache oder Gesang – als einen Akt des Widerstands und eine verkörperte Form der Kommunikation in soziopolitischen Kontexten.