13.12.2025 – 15.3.2026,

Jelena Bulajić

, Kunsthalle Münster

Von Dezember 2025 bis März 2026 zeigt die Kunsthalle Münster die erste institutionelle Einzelausstellung von Jelena Bulajić in Deutschland und gibt damit einen Überblick über das Schaffen der serbischen Künstlerin, die in ihren Werken das Medium Malerei in seinen unterschiedlichen Facetten ergründet. Ist es vordergründig das Motiv, das die Aufmerksamkeit der Betrachtenden auf sich zieht, so sind es beim zweiten Blick vor allem Taktilität und Oberfläche, die von Bedeutung sind. Die Farbe selbst erscheint als lebendiges Material – etwas, worüber ein Motiv gerne hinwegtäuscht. Die Oberflächen – die Risse, Linien und Altersspuren – sind das eigentliche Thema. Bulajić’ Werke besitzen eine eigene Logik des Zeigens und Offenbarens, gehen aus einer intensiven Beschäftigung mit dem Bildnerischen hervor, dessen Bedingungen und Möglichkeiten. Es ist ein malerisches Nachdenken, basierend auf einer Gleichwertigkeit zwischen Sehen und Denken, das ihr künstlerisches Schaffen prägt. Mit malerischen Mitteln befragt sie die denkwürdige Kraft der Evidenz, untersucht die Wahrnehmung und die Rolle, die das Gemachtsein und die Beschaffenheit von Bildern und Objekten dabei spielen.

Die Ausstellung bringt ältere, bereits bestehende Arbeiten mit neuen Werken zusammen, die für die Präsentation in der Kunsthalle entstehen. Ihre Werke sind Werkzeuge, um den medial vermittelten Blick auf die Welt zu ergründen, sind Spekulationen über Wirklichkeitsdimensionen. In einem Augenblick, in dem wir allzeit von digitaler Fotografie umgeben, mit der immergleichen Rezeption von allerlei Bildern über den Bildschirm konfrontiert sind, nutzt Bulajić die Bedingungen der Malerei, um zu sehen. Dabei scheint eine Auseinandersetzung mit dem, was wir Bilder oder Objekte nennen, wie die Künstlerin sie vollzieht, das Hinterfragen von deren Erzählung und Wahrheitsgehalt, gerade vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Bilderflut von besonderer Bedeutung. Neben der offensichtlichen Deutung, dass ein Abbild nicht identisch mit dem Originalgegenstand ist, wird man zur Reflexion gezwungen, was man unter der Realität eines Gegenstandes zu verstehen hat. Es geht um die Schulung der Sinne, die mehr und mehr zu verkümmern drohen. Ihr Spiel mit der Wirklichkeit erfordert Konzentration, ein genaues Hinsehen und Befragen der Bilder.

Jelena Bulajić wurde 1990 in Vrbas, Serbien geboren; sie lebt und arbeitet in Belgrad, Serbien. Ihre Werke waren in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen: Salon des Museum of Contemporary Art, Belgrad (2024), carlier | gebauer, Madrid (2024), Dots Gallery, Belgrad (2023), Museum of Contemporary Art of Vojvodina, Novi Sad (2019), The Saatchi Gallery, London (2016), Workshop, London (2016). Zu den Auszeichnungen, die ihr verliehen wurden, gehören unter anderem der GAM MA Fine Art Prize, City & Guilds of London Art School (2013), der Niš Art Foundation Award (2013), das Elizabeth Greenshields Foundation Grant (2012) und das Grand Diploma for Drawing, XIV INTERBIFEP (2011).

Eröffnung: 12.12.2025, 18:00 Uhr

Das Programm der Kunsthalle Münster wird unterstützt vom Freundeskreis der Kunsthalle Münster.