18.12.2024 – 16.2.2025,

Förderpreisausstellung der Freunde der Kunstakademie Münster

, Kunsthalle Münster

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Förderpreisausstellung der Freunde der Kunstakademie Münster

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Zum 40. Mal findet die Förderpreisausstellung der Freunde der Kunstakademie Münster statt, die Arbeiten von insgesamt 15 Studierenden zeigt: Sierra Louise Diamond + Leya Christin Wüllner, Pascale Feitner, Philipp Hermeling, Chu Chun Hsu, Louis Klingbeil + Vincenzo Pantó, Selena Knoop, Eva Sofie Lonken, Tamara Malcher, Camilla Noell, Nane Rau, Daniel Schwinge, Jana Theml, Alla Zhyvotova.

Die Förderpreisausstellung ist ein besonderes Ausstellungsformat, das keinen thematischen Vorgaben folgt. Vielmehr kann sie als eine Plattform gesehen werden, die es den Studierenden der Kunstakademie Münster ermöglicht, ihre Arbeiten in den Räumlichkeiten der Kunsthalle Münster einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Entsprechend der 13 Klassen werden in der Ausstellung unterschiedliche Schwerpunkte und verschiedene Medien, wie Malereien, Skulpturen, Zeichnungen, Installationen und Videos, zu sehen sein.

Aus den künstlerischen Positionen zeichnet die Jury – bestehend aus Agnieszka Skolimowska (Kuratorin in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf), Moritz Scheper (Direktor des Neuen Essener Kunstvereins) und Olga Holzschuh (Künstlerin, lebt und arbeitet in Köln und Düsseldorf) – insgesamt drei Preisträger:innen aus:

"Dem Alltag entrissene, teils autobiografische Erzählungen und Beobachtungen finden in unterschiedlichen Medien und Materialien ihre Übersetzung auf die Wand. Die assoziativen Fragmente, Spuren und Leerstellen ziehen an und irritieren zugleich, ebenso wie die Platzierung der Installation unterhalb der Augenhöhe, die allein schon eine gewisse Sensibilität für die Umsetzung im Raum erfordert und mit unseren normierten Erwartungen bricht. Verletzungen und Spuren dieser alltäglichen Beobachtungen und Lebenserfahrungen lassen sich als neues Wissen hinter einer hautähnlichen Latexschicht oder verblassend als Narben auf der Oberfläche von Papier, Fotografien, Textilien und in Texten erahnen und finden. Sie finden hier eine offene, poröse und teilweise schützend versiegelte Übertragung ins Material. Die sen-sible Beobachtung und poetische Umsetzung – idiosynkratisch in Form, Material und Inhalt – überzeugt in ihrer Akribie, Neugierde und Verletzlichkeit. Die Arbeit sucht, aber sie sucht nicht planlos. Sie kennt das Ziel nicht, aber weiß, in welche Richtung es gehen soll. Aus dem Grund hat uns die sehr feine, leise Installation von Selena Knoop direkt überzeugt."

"Die Schwierigkeit der künstlerischen Ausbildung ist ja, einen für sich funktionierenden, eigenen Weg zu finden. Eine Sprache nicht zu lernen, sondern sich zu erschließen. Das kann auch bedeuten, Dinge und Wissensgebiete zu inkorporieren, die einem naheliegen, und eventuell noch tiefer darin abzutauchen. Bisweilen so hart abzunerden, dass etwas Neues dabei herauskommt. Bei der zweiten auszuzeichnenden Position des Abends hat uns gefallen, wie konzise männlich dominierte Diskurse und Narrative aufgegriffen werden, und zwar mit technisch ihnen anhänglichen Mitteln. Spätestens mit der US-Wahl Anfang November ist die Doktrin der wirtschaftlichen und politischen Disruption stärker ins Zentrum des gesellschaftlichen Interesses gerückt. In der Folge macht sich ein bis zur Toxizität männlicher Diskurs, der die eigentlich überholte Fortschrittsrhetorik des Space Age reaktiviert hat, in der Arena des Öffentlichen breit. Es benötigt Feingefühl, Expertise, Selbstreflektion und sicherlich auch Leidensfähigkeit, die Breitbeinigkeit von der Kolonialisierung des Weltraums – die ja immer auch ein Abgesang auf Mutter Erde bedeutet – zu sezieren. Zumal die Fallstricke zahlreich sind, da die Bombastik der Inhalte schnell jegliche Kritikalität überschreit. Im Falle der 2-Kanalinstallation Dreaming the Future, Blazing the Heavens ist das unserer Meinung sehr gut gelungen, daher zeichnen wir Philipp Hermeling sehr gerne mit dem Förderpreis der Freunde der Kunstakademie Münster aus."

"Die grundlegenden Prinzipien der Arbeit von Alla Zhyvotova sind Bewegung und Transformation. In ihrer halb-organisch, halb-technisch anmutenden Installation reflektiert die Künstlerin die wechselseitigen Verhältnisse zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Wesen. Sie nimmt Bezug auf den Dortmund-Ems-Kanal und formt aus ungebranntem Ton minutiös die Lebensformen nach, die sich in dieser künstlich geschaffenen Umgebung angesiedelt haben. Die Künstlerin lässt eine Grundstruktur, die aus Schläuchen besteht, bewachsen und sich das Organische mit dem Technologischen verbindet. Sie schafft einen Kreislauf, der den Prozessen der Transformation in der Natur ähnelt und über mögliche Zukunftsszenarien nachdenken lässt. Die Jury schätzt besonders die Herangehensweise der Künstlerin an verwendete Materialien, sowie die Art und Weise, in der sie den Bogen von aktuellen Diskursen über den Anthropozentrismus zum lokalen Kontext schlägt."

Eine Kooperation der Kunsthalle Münster und der Kunstakademie Münster

Der Förderpreis wird unterstützt von:

Das Programm der Kunsthalle Münster wird unterstützt vom Freundeskreis der Kunsthalle Münster.

Begleitprogramm:

17.12.2024, 20:00 Uhr,

Sierra Louise Diamond + Leya Christin Wüllner, i wish this never ends (but it's straining and i need rest)

, Kunsthalle Münster

12.1.2025, 15:00 Uhr,

Sierra Louise Diamond + Leya Christin Wüllner, i wish this never ends (but it's straining and i need rest)

, Kunsthalle Münster

16.2.2025, 15:00 Uhr,

Sierra Louise Diamond + Leya Christin Wüllner, i wish this never ends (but it's straining and i need rest)

, Kunsthalle Münster