3.9.2022, 12:00 – 23:59 Uhr,

Die Nacht der Museen und Galerien 2022

, Kunsthalle Münster

Yarema Malashchuk & Roman Himey, Dedicated to the Youth of the World II, 2019, HD Video, Farbe, Ton, 9 Min.

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Im Rahmen der Nacht der Museen und Galerien öffnet auch die Kunsthalle Münster ihre Türen bis Mitternacht. Zu sehen ist die Ausstellung A Letter from the Front, die eine Auswahl von Videos und filmischen Werken von insgesamt 16 Künstler:innen und einem Künstlerkollektiv aus der Ukraine zeigt.

Die von dem bildenden Künstler Nikita Kadan (geb. 1982 in Kyiv) gemeinsam mit Giulia Coletti zusammengestellte Auswahl zeigt insgesamt 19 Filme, die in den letzten 15 Jahren entstanden sind, geschaffen von Künstler:innen unterschiedlicher Generationen. Zu sehen sind Werke von AntiGONNA, Yaroslav Futymsky, Nikita Kadan, Nikolay Karabinovych, Dana Kavelina, Lesia Khomenkо, Alina Kleytman, Katya Libkind, Yarema Malashchuk + Roman Himey, Lada Nakonechna, R.E.P., Daniil Revkovsky + Andriy Rachinsky, Mykola Ridnyi, Oleksiy Sai.

A Letter from the Front wurde vom Castello di Rivoli Museo d'Arte Contemporanea, Rivoli-Turin, nach der Invasion Russlands in die Ukraine im Februar 2022 in Auftrag gegeben und produziert.

Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Leseraum, dieser kann während der Öffnungszeiten der Kunsthalle Münster von allen Besucher:innen genutzt werden. Man kann in die vorhandene Literatur eintauchen, ihn als Arbeitsplatz oder Ort für Gespräche nutzen. Einen Einstieg in die komplexen historischen Zusammenhänge gibt im vorderen Raum der Kunsthalle zudem ein Vortrag des Historikers Timothy Snyder über Deutschlands historische Verantwortung für die Ukraine zu sehen, den er 2017 auf Einladung von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag hielt.

Die visuellen Eindrücke werden außerdem um das Hörstück The Labour of Witnessing von Asia Bazdyrieva (geb. 1986 in Svitlodarsk) erweitert, das auf ihren Kriegstagebüchern basiert. Diese Notizen, die sie im Vorfeld und während des russischen Einmarsches in die Ukraine zwischen Februar und April 2022 zunächst im Bombenkeller und dann in ihrem Zimmer im Haus ihrer Familie in der Zentralukraine schrieb, sind sowohl eine Reflexion der laufenden Ereignisse als auch ein verkörperter Bericht darüber, körperlich und geistig auf den Krieg reduziert zu werden.