For Mondays #1, Gail Kirkpatrick + Merle Radtke: Von der Städtischen Ausstellungshalle am Hawerkamp zur Kunsthalle Münster

Zu For Mondays sind Personen aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kunsthalle eingeladen: Den Auftakt macht Gail Kirkpatrick, die dem Haus vermutlich wie keine zweite verbunden ist. 1991 gründete sie die Kunsthalle Münster unter dem Namen Städtische Ausstellungshalle am Hawerkamp und leitete sie bis 2018. In der ersten Folge taucht sie zusammen mit Merle Radtke, die die Leitung der Kunsthalle 2018 übernahm, in die Geschichte der Institution ein. In Anlehnung an den Titel der Jubiläumsausgabe der Frieze I remember when you were just a baby begeben sich Gail Kirkpatrick und Merle Radtke auf eine Reise in die 30-jährige Vergangenheit der Institution, die am 19. September 1991 auf dem Gelände am Haverkamp ihre Türen öffnete. 2004 bezog die Kunsthalle schließlich ihre heutigen Räume im obersten Stockwerk des Speicher 2, einem historischen Industriegebäude in Münsters Stadthafen. Mit diesem Umzug ging die Umbenennung der Städtische Ausstellungshalle Am Hawerkamp in AZKM – Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster einher. 2012 folgte schließlich eine erneute Umbenennung: die AZKM wurde zur Kunsthalle Münster.

Gail B. Kirkpatrick (geb. 1952) ist in Princeton (New Jersey, USA) aufgewachsen. Nach dem Studium am Wells College in New York (1970–1974) wechselte sie an die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster und schloss 1986 ihr Studium mit einer Promotion über das „Tanztheater und die Bildende Kunst nach 1945“ ab. Neben der Arbeit als wissenschaftliche Assistentin am Rheinischen Landesmuseum in Bonn (1987–1989) nahm sie einen Lehrauftrag am Kunsthistorischen Institut in Münster von wahr (1986–1991). 1991 übernahm Gail B. Kirkpatrick die Leitung der Städtischen Ausstellungshalle Am Hawerkamp. Mit dem Umzug in den Speicher II im Münsteraner Stadthafen 2004 setzte sie das experimentelle Ausstellungsprogramm zeitgenössischer Kunst mit internationaler Ausrichtung als Leiterin der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster (AZKM) bis 2018 fort. Während ihrer Zeit an der Institution, die heute Kunsthalle Münster heißt, kuratierte sie neben vielen Gruppenausstellungen u.a. Einzelausstellungen von Phil Collins (2007), Olaf Nicolai (2012), Diango Hernández (2015) und Wu Tsang (2017).

Merle Radtke (geb. 1986) ist Kunsthistorikerin und Kulturanthropologin, sie arbeitet als Kuratorin und Autorin. Seit Juli 2018 leitet sie die Kunsthalle Münster. Zuvor war sie als Kuratorin u. a. für die Hamburger Kunsthalle, das Kunstmuseum Stuttgart und die Jürgen Becker Galerie tätig. Von 2015 bis 2017 war sie Mitglied des Graduiertenkollegs Ästhetiken des Virtuellen an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Als Stipendiatin der Villa Kamogawa/Goethe-Institut Kyoto folgte ein Forschungsaufenthalt in Japan. Regelmäßig veröffentlicht sie Texte zu zeitgenössischer Kunst und Kultur. Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden die Praxis und Theorie des Internets, die (post-)digitale Kunstpraxis und die feministische Kunst sowie Fragen zum Verhältnis von Original, Kopie und Simulation. In der Kunsthalle Münster realisierte sie u.a. die Einzelausstellungen von Mary Beth Edelson (2018), Christiane Blattmann (2019), Katia Kameli (2020), Daniel Steegmann Mangrané (2020) und Mikołaj Sobczak (2022) sowie die Gruppenausstellungen Sensing Scale (2021), ton not. not ton (2021) und Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken (2021).

For Mondays ist eine Produktion der Kunsthalle Münster. Konzeption: Merle Radtke. Redaktion und Koordination: Artefakt Kulturkonzepte, Jana Bernhardt und Merle Radtke. Produktion: Bela Brandes. Intro: Arne Lenk. Grafikdesign: JMMP – Julian Mader und Max Prediger.

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Weitere Episoden:

For Mondays #5, Silke Wagner + Merle Radtke: münsters GESCHICHTE VON UNTEN

For Mondays #4, Tekla Aslanishvili + Vera Tollmann: Scenes from Trial and Error

For Mondays #3, Adrian Williams: One Word

For Mondays #2, Michael Hagner + Merle Radtke: Gerhard Richters Installation Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel